Im Grunde machen wir immer das Gleiche:
- unfassbar schöne Sonnenaufgänge beobachten
- im Meer schwimmen
- Frühstück mit Kaffee und Eierspeise essen
- in der Hängematte chillen
- am Strand schnorcheln
- mittags und abends versorgen wir uns eigentlich auch die 20 Meter entfernt von der Hängematte im Restaurant bei uns
- unfassbar schöne Sonnenuntergänge beobachten
Das klingt traumhaft, oder? Genau das war es auch 😬!

















Der Aufwand für die Anreise ist im Grunde auch akzeptabel. Lediglich eine Busfahrt von Singapur (um sechs Uhr morgens) nach Mersing in Malaysia und von dort dann die Fähre. Bei der Fahrt durch das südliche Malaysia fallen einem die schier endlos in den Horizont reichenden Plantagen von Palmöl-Bäumen auf. Nutella am Baum … Gut, das wir unseren Konsum dieser Öle reduziert haben.
Ganz so effizient ist die Anreise dann übrigens doch nicht. Als wir am Fährhafen in Mersing ankommen, müssen wir wegen Ebbe gute fünf Stunden auf das Boot warten. Wir versuchen die Zeit beim Essen zu vertrödeln. Außerdem labert uns noch ein Einheimischer mit allen möglichen richtigen und falschen Fakten der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Lage dieses Planeten voll. Ich bin im Smalltalk-Autopilot – Wiebke ist genervt. Ich verliere ein wenig die Geduld, als er uns über die politischen und gesellschaftlichen Hintergünde in Deutschland belehren will, bleibe aber durchweg höflich. Im Grunde war er glaube ich nur sehr stolz darauf, informiert zu sein und bei allem mitreden zu können. Er verschwindet erst, als ein massiver Regenschauer vom Himmel stürzt.





Dann irgendwann läuft das Boot ein …
Ich hasse Fährfahrten ... dieses Boot erinnert mich gleich an eine dieser schlimmen Schlagzeilen: "Fähre in XY gesunken! 200 Vermisste!" Meine Güte! Ich sorge dafür, dass wir am Gang in der Nähe der Türen sitzen und schaue mir ganz genau an, wie man den Verschluss der Türen öffnen kann. Vorne ist der Notausgang mit allem möglichen Zeug verhangen. Die Crew öffnet dann bei Ausfahrt aus dem Hafen die Bodenluken und krabbelt hinein um zu schauen, ob die Bilge zu viel Wasser führt. Immerhin eigentlich... Ein wenig wundere ich mich noch über die fast über die ganze Länge des vorderen Bootes mit Glasfasermatten und Epoxitharz reparierte Bordwand. Verliere den Gedanken dann aber. Wir erreichen die Insel und meine Sorge weicht der Erleichterung. Jetzt könnten wir wenigstens an Land schwimmen- wie die Türen aufgehen, weiß ich ja 😆. Dann kommt das Anlegemanöver und die Bordwand scheint um gute 20cm beim Anprall am Kai ins innere der Kabine gedrückt zu werden. Unfassbar!! Ich bin nur froh, dass Glasfasermatten so eine gute Flexibilität aufweisen.






Am Hafen dann schnacke ich ein Pärchen an, ob sie nicht zufällig in die gleiche Bucht müssen und ob wir uns ein Taxi teilen wollen. Sie haben schon eines und wir können gerne mitfahren. Sechs Personen sind wir insgesamt, drei Sitzplätze hat der Pickup. Wir fahren also auf der Ladefläche im Freien durch den abendlichen Dschungel über eine Strasse (gibt nur die eine!), die gefühlt senkrecht in den Berg führt. Wir müssen uns gut festhalten … über unseren Köpfen fliegen währenddessen Fledermäuse. Und was für welche!! Sogenannte malaysische Flughunde1 mit gut 50cm Spannweite. Krasse Tiere!! Atemberaubende Atmosphäre!! Mein Fazit: die Autofahrt durch den Dschungel auf der Ladefläche alleine war die Anreise schon wert 😂! Und unser Bungalow ist auch super! Wir haben uns mal richtig was gegönnt und den teuersten gemietet – 40 Euro kostet der pro Nacht. Geht voll klar. In unserem Restaurant wird übrigens kein Alkohol verkauft. Wir haben also nur unsere insgesamt sechs Dosen Bier aus dem Supermarkt beim Bootsanleger. Geht auch klar.
Neben der oben genannten Routine machen wir noch eine Wanderung zu einem nahegelegenen Wasserfall durch wirklich imposanten Dschungel mit enorm großen Bäumen, interessantem Krabbelzeug und auf Kopfhöhe fliegenden Fledermäusen (nun in „normaler“ Größe).


















Weil das Schnorcheln direkt am Strand mit den vielen intakten Korallenstöcken und den zahlreichen Fischen schon so schön ist, entscheiden wir uns eine Bootstour zu den naheliegenden unbewohnten Inseln und Riffen am nächsten Tag zu machen. Wir werden mit einem sehr langen und seeeehr schnellen Boot abgeholt. Am Heck hängen 250 Pferde und bei jeder Bewegung des Gashebels treten diese dem Boot spürbar in den Hintern. Wir fliegen mit durchschnittlich 50 – 60 km/h über die offene See. Was soll ich sagen, als einfaches Gemüt hätte mir das Rennen .. ähm, die Bootsfahrt schon gereicht. Das tolle Schnorcheln kam dann quasi noch oben drauf. Da gab es aber auch Schwierigkeiten. Ein kommerzielles Schiffe hat dem Anschein nach auf offener See die Tanks gespült. So roch es auf einer Fläche von bestimmt 10 x 10km nach Öl, auf dem Wasser schwommen dicke schwarz-braune Klumpen Schweröl und hinterließen einen flimmernden Ölfilm. 40.000 US-Dollar haben die wohl dadurch gesparrt. Was für riesige ARSCHLÖCHER!! Alle waren bedrückt und schockiert! Wir schnorchelten dann im Strömungsschatten der Hauptinsel. Unserem Strand am Bungalow blieb die Ölpest erspart. Das Ganze passiert nach Auskunft des Kapitäns leider nicht wirklich selten…









Schlussendlich haben wir an einem der anderen Tage noch einen kleinen Abstecher zu der am Strand liegenden „Schlupfstation“2 für Meeresschildkröten gemacht. Wir haben bei dem Votrag viel gelernt und am Ende eine Patenschaft für eine der bald schlüpfenden Schildkröten übernommen- sie wird Martini heißen.












Der Rückweg erfolgt quasi in umgekehrter Reihenfolge- mit dem gleichen Boot. Aber wir leben ja noch … geht also klar 🙄.
Woher und wohin:
Tioman war der Knaller! Ein echtes Schnorchelparadies und generell einfach eine richtig schöne Insel.
🤩
So jetzt ich Koch mal zu diesem Beitrag. Ich hatte einen extra langen Text verfasst und irgendwie im Alltagswahnsinn nicht auf senden gedrückt. 🙈 sorry
Irgendwann sehen wir uns doch und dann haben wir was zu quatschten , erinnert mich einfach an Malaysia 🫤😘
Noch nicht Koch
Was kochst Du denn?
Hahaha … so machen wir es! 🙂
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