Was für ein Getöse um 2 Uhr morgens. Zu sehen war nichts, aber es kam aus Richtung des gegenüberliegenden Hanges. Das Rätsel löste sich auf, als der morgendliche Weg nach Sölden an der Strassensperrung endete. Ich fuhr also wieder nach Hochgurgl mit dem Plan, diesen ersten sonnigen Tag mit einer Wanderung zu verbringen. Wanderwege gibt es hier oben genug. Über den Tagesverlauf hallen immer wieder Explosionen durch die Täler und lassen hoffen, dass an einer Lösung des Problems mit dem labilen Hang gearbeitet wird.
Der Bereich der Ötztalstraße war bereits im Sommer 2020 vom Abgang einer Mure samt Felssturz betroffen. Damals dauerte es rund zwei Monate, bis die Straße wieder vollständig befahrbar war. Eine Luftbrücke stellte die Versorgung der Bevölkerung sicher.
Tiroler Tageszeitung, einige Wochen zuvor.

Meine Wanderung war als Tour mit ca. 17 km Länge und 1.000 Metern Höhe geplant. Diverse Umwege an unberechenbaren Schneefeldern vorbei sowie ein Navigationsfehler machten daraus am Ende des Tages: 8,5 Stunden, 22 km Strecke und 1.400 Höhenmeter. Eine schöne Feuerprobe für die neuen Wanderschuhe 🤦🏼♂️. Ich war völlig kaputtgespielt und schaffe es mit letzter Kraft und gut 609 Gramm Gnocchi im Bauch, die Seite der Gemeinde Sölden aufzurufen. Die Straße war immer noch gesperrt. Den Tag habe ich also richtig genutzt.


























PS. Ich habe während der Wanderung eine Geschichte überprüft, die mir eine Wirtin im Frühjahr erzählte. Sinngemäß lautet diese so: „ja, mit der Glocke am Radl und dem Rucksack auf, denken die Viecher du bischt de Buaaar. Der ruft dann immer noch „leck, leck, leck …“, um die Tiere zu locken“. Nun, die Schafe sind im regelrechten Sprint von den Wiesen gerannt gekommen und haben sich offensichtlich sehr viel mehr versprochen, als ich den Lockruf imitierte. *LOL*

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