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Warte mal, das kommt mir doch bekannt vor!
Warte mal, das kommt mir doch bekannt vor!

Warte mal, das kommt mir doch bekannt vor!

Südkoreas Teilung ist allgegenwärtig. Der Umgang der beiden Länder mit der Grenze (und dem offiziell lediglich pausierten Konflikt; Link: Wikipedia) könnte unterschiedlicher kaum sein und erinnert mich als Zeitzeugen der „Wende“ an die innerdeutsche Teilung. Ich kann mich gut daran erinnern, wie wir in den 80ern bei Schafwedel vom Bauernhof der Großeltern mit dem Fahrrad an der Grenze entlang gefahren sind, dort Flugblätter vom Bundesgrenzschutz durchgeblättert und versucht haben, die Soldaten in den hohen Wachtürmen zu sehen. „Geht bloß nie an den Zaun ran!!“ – lautete die dringende Warnung an uns Kinder. Fast 9.000 km weiter östlich und knapp 38 Jahre später stehen Wiebke und ich (wieder) vor einer schwer befestigten innländischen Grenze in der demilitarisierten Zone (DMZ). Während Südkorea transparente Information vorn anstellt und man als Tourist mit dem Reisebus als Kaffeefahrt die extra errichtete Informationsanlage besichtigen kann, wird von Norden aus eine komplette Informationssperre gelebt. Menschen im südlichen Landesteil wissen weder, was Angehörige nach den vielen Jahren machen oder ob sie überhaupt noch leben. Genauso geht es den Menschen im Norden, was die Verwandtschaft im Süden betrifft. Wir sind im Süden und bekommen das volle Programm. Busfahrt & Reiseführerin – sie spricht ein lustiges Englisch und sagt oft unnötigerweise „the“ vor allen möglichen Wörtern: we drive back into THE SOUL). Wir besichtigen sogar einen der vom Norden her gegrabenen Invasionstunnel!! Sehr spannend und sehr bedrückend.

Wieder zurück in „the Soul“ essen wir lecker Mittag und sehen uns das „Ihwa Mural Village“ an, trinken ein Bierchen zum Sonnenuntergang und gehen im Dunkeln entlang der Stadtmauer zurück in Richtung Innenstadt. Danach gibt es noch Koreanisches BBQ vom Feinsten!

Am nächsten Tag geht es am frühen Nachmittag zurück nach Peking. Wir schauen wir uns vorher noch die Dongdaemun Design Plaza und den dazugehörigen Park an. Bye bye Seoul. Wir kommen wieder!


Die DMZ-Tour:Dienstag, 31.10.
Strecke 192 km
Zeit insgesamt6 h 24 min
Ø-Geschwindigkeit31 km/h
Höhenmeter bergauf1.185 m
Höhenmeter bergab1.155 m
Höchster Punkt161 m
Tiefster Punkt-40 m (im Invasionstunnel)
Höhenprofil

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