Der Morgen stimmt uns mit der kleinen Stadt Moxi ein wenig versöhnlicher. So hat es zwar bei uns geregnet, aber einige hundert Meter höher liegt frischer Schnee. Die ganze Szenerie entfaltet sich bei herrlichem Sonnenschein. Es ist allerdings auch empfindlich kalt -bei knapp um die null Grad haben wir die Standheizung an und ziehen für die Fahrt zum Gletscher quasi alles an, was unser Koffer hergibt. Deutsche Touristen in warmer Funktionskleidung halt 🙄😜!
Den Camper parken wir in der Nähe der Touristen-Information, kaufen das Ticket und sitzen für die nächsten 30 KM bergauf im vollen Bus. Mindestens die Hälfte der Anwesenden rotzt, schnieft oder macht andere körperliche Geräusche. Die ältere Dame auf dem Sitz auf der anderen Gangseite zieht immer schön „Grüne“ hoch und spuckt dann vermeintlich ganz unauffällig in ein Taschentusch. Diese häufen sich schon auf dem Boden. Ich hasse Busfahrten einfach wirklich sehr! Schade eigentlich, dass wir während dieser Reise diverse Stunden in Shuttle-Bussen sitzen… 🤷🏼♂️. Kurz vor der Station der Seilbahn liegt dann recht hoch Schnee auf der Straße. Wir sitzen im ersten Bus des Tages und der Fahrer macht dann doch einen guten Job.




Die Seilbahn ist übrigens von Doppelmayr gebaut -das stiftet Vertrauen 💪🏼! Das Vertrauen ist auch notwendig, denn die Bahn führt über zwei breite Abschnitte des vom Gletscher gebildeten Tals und steht dabei nur auf zwei GIGANTISCHEN Stützen. Spektakulär! Spektakulär ist auch die Aussicht. Wir schauen von gut 230 Metern auf die Gletscherzunge und sehen zerklüftete und schartige Eiskanten. Mein Kopf samt Kamera passen tatsächlich durch das Gondelfenster! Am Ende des Tals ist dann der massive Eisfall zu sehen -ich fliege die Drohne gleich mal hin 😜. Wir genießen die Aussicht und die leichten Unterhaltungen mit den paar anderen Gästen.





























Auf dem Rückweg folgen wir einem angelegten Pfad in den Bereich der Muräne des Gletschers. An den Hängen rechts und links lösen sich im Tal immer wieder kleinere (und auch größere) Steinschläge. Keiner der Steine erreicht die in einigem Abstand angelegten Wege, auf denen wir gehen. Die Drohne macht schöne Aufnahmen vom Eis. Als ich dann für ein Panorama noch oben ziehe, habe ich alle Überlegungen bezüglich Seilbahn und Stromleitungen vergessen (ernsthaft!) und das nächste Bild auf der Kamera zeigt mir die Gondel von leicht oberhalb aufgenommen … Wirklich mehr Glück als Verstand!




























Zurück in der Stadt wollen wir schnell essen und dann weiter zur nächsten Etappe unserer Rundreise. Weil ich mich irgendwie unklar bei der Bestellung ausdrücke, essen wir anstatt jeder eine Portion insgesamt drei Portionen. Sehr lecker aber auch sehr viel. Mit leichtem Fresskoma machen wir uns auf den Weg.



Die Landschaft ist mal vorweggenommen PHÄNOMENAL! Dabei aber auch sehr karg. Die Hänge und Berge sind sehr steil und es wirkt so, als wären sämtliche Wege und Strassen nur zum Zweck der Erschließung angelegt -naheliegend! Das führt zuweilen dazu, dass wir diverse Kilometer ohne Rastmöglichkeiten fahren müssen. Folglich sind auch schöne Stellplätze für die Nacht Mangelware. Wir stehen meist auf den Parkplätzen der jeweiligen Touri-Destination, die wir besuchen. Ruhig mit Klo und sicher. Aber so das romantische Van-Life-Gefühl hat sich auf dieser Reise noch nicht eingestellt.
Heute Nachmittag wird die Sache fahrtechnisch auf die Spitze getrieben. Chinesen KÖNNEN KEIN AUTO fahren. Sie fahren nicht nur nicht gut, sondern lebensgefährlich SCHLECHT. So eine ätzende Gurkerei haben wir beide noch nicht erlebt! Heute werden wir zwei mal beinahe vom überholenden Gegenverkehr erfasst. Lediglich eine beherzte Vollbremsung meinerseits hat uns gerettet. Für die Chinesen ist das völlig normal. Dann den Tag Tag sein zu lassen geht aber auch nicht, weil der nächste Parkplatz unbekannt und ein bis zwei Stunden Fahrt entfernt ist. Unsere Strecke sah auf der Karte noch nett nach einer Bergstrasse im Tal aus. Pustekuchen. Wir fahren durch Tunnel. Die Strecke ist quer zur Ausrichtung der Täler gebaut und wird brutal durch die jeweilige im Weg stehende Bergflanke getrieben. Mindestens 30 (!!) Tunnel auf den insgesamt 140 Kilometern. Und oft genug um die 8 KM lang und natürlich nicht beleuchtet. Nach dem Tunnel ist außerdem vor dem Tunnel. Zwischen zwei Tunneln lagen gern mal nur 100 Meter. Keine Sorge, wir passen auf uns auf und zeigen fleissig Stinkefinger in den Gegenverkehr 😵💫.



On the Road | Gletscher Mo., 13.04. |
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Strecke | 142 km (blau) |
Zeit insgesamt | 9 h 14 min |
Ø-Geschwindigkeit | 24 km/h |
Höhenmeter bergauf | 3.424 m |
Höhenmeter bergab | 3.824 m |
Höchster Punkt | 3.589 m |
Tiefster Punkt | 1.153 m |
Höhenprofil |
Wanderung mit Bus, Bahn & per pedes | Gletscher |
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Strecke | 71,8 km (rot) |
Zeit insgesamt | 7 h 49 min |
Ø-Geschwindigkeit | 9:02 /km |
Höhenmeter bergauf | 2.922 m |
Höhenmeter bergab | 2.921 m |
Höchster Punkt | 3.588 m |
Tiefster Punkt | 1.570 m |
Höhenprofil |
Stationen in der Region
Naja, mit nem V2 oder V8 könnte es schon lustig werden. 😎👊✊BRRRRAAAAMM 😎👊✊BRRRAAAAAM!
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