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Hinten kackt die Ente

Für unseren letzten Tag haben wir ein Schmankerl empfohlen bekommen. Wiebke kennt die Aussicht von diesem Punkt schon von Bildern – mich wird sie in Real Life umhauen! Wir kehren zurück an das Reservoir der Kanbula-Region. Zuletzt waren wir dort mit unseren Begleitern. Die haben allerdings nicht mitbekommen, dass wir zurück sind. Was einmal über die Grenze und zurück so bewirkt… Wenn man bedenkt, wie lückenlos wir vorher beschattet wurden, hätte ich jetzt schon ein paar Verbesserungsvorschläge parat.

Wir sind auf dem gegenüberliegenden Ufer des Reservoirs und haben aus der Höhe einen fantastischen Ausblick auf den See und die Strukturen der Berge drumherum. Auch den „Buddha im Gerüst“ sehen wir. Die letzten zwei Kilometer bis zum Aussichtspunkt gehen wir übrigens zu Fuß. Die Straße war vom Regen beschädigt, und die Bauarbeiter meinten, sie sei für unseren schweren Wagen zu instabil– wenn die wüssten… hahahaha 😜.

Der Fußweg führt uns durch ein total idyllisches Dörfchen mit netten Menschen. Hier, wie auch schon die ganze Anfahrt über zu sehen, wird die Getreideernte auf der Straße getrocknet. Eigentlich hatten wir gedacht, mit Snacks und unseren Campingstühlen ausgestattet, dort oben ein paar Stunden zu bleiben und die Aussicht und Ruhe zu genießen. Wir haben unsere Stühle gerade 15 Minuten stehen, da erschüttern Gewitter das weite Tal. Am Berg gegenüber sehen wir die dunklen Wolken. Nach einigen Minuten zieht die leichte Brise an und wird zu einem Wind, der augenscheinlich das Unwetter in unsere Richtung treibt.

Wir sitzen auf guten 3.000 Metern Höhe, und Wetterumschwünge sind dort oben vermutlich normal und einigermaßen unberechenbar. Die Landwirte mit ihrem Getreide auf der Straße zeigen jedenfalls unterschiedlich starke Aktivität: Einige sind sehr damit beschäftigt, das den Vormittag über getrocknete Gut einzukehren, andere lehnen sich locker an den Besenstiel und machen nix. Jeder ist sein eigenes Wetterorakel. Auf unserem Weg vom Berg herunter sehen wir jedenfalls viele, die es nicht rechtzeitig geschafft oder sich verschätzt haben.

Morgen soll das Wetter wieder gut werden– neuer Tag, neue Chance. Wir bleiben an einer schönen Ecke für die Nacht stehen.

Heute ist Sonntag. Wir geben das Auto ab und fliegen beide getrennt von Xining ab. Wiebke zurück nach Peking. Ich mache mich auf den entgegengesetzten Weg, um ab nächster Woche mein Motorrad über diverse kleine und große Umwege wieder nach Peking zu fahren– fünf Wochen habe ich dafür Zeit. So gerne würde ich aber einfach ein paar Tage mit Wiebke nach Peking fliegen. Na ja, vermutlich immer das, was man nicht hat…

Eine schöne, ereignisreiche Reise war das mal wieder. In ein paar Tagen folgt dann noch eine Zusammenfassung (GPS-Tracks, Gesamtkilometer usw.).


On the RoadSa., 30.08.So., 31.08.
Strecke 144 km (blau) 89 km (gelb)
Zeit insgesamt
Zeit in Bewegung5 h 28 min2 h 21 min
Ø-Geschwindigkeit26 km/h38 km/h
Höhenmeter bergauf52.987 m788 m
Höhenmeter bergab2.033 m1.470 m
Höchster Punkt3.275 m3.272 m
Tiefster Punkt1.999 m2.096 m
HöhenprofilHöhenprofil

Stationen in der Region

2 Kommentare

  1. Avatar-Foto
    Sybille

    Die Landschaftsbilder sehen wirklich ein klein wenig gemalt aus. Unglaublich. Evtl und hoffentlich kommen wir da auch irgendwann mal vorbei😉😀. Das Dorf zum Schluss sieht auch irgendwie an der Stelle wo es liegt sehr aufgeräumt aus. Schon etwas außergewöhnlich. Aber wirklich wunderschön. Ich hoffe ihr habt beide getrennt von einander schöne und aufregende nächste 4 – 5 Wochen. 😘😘😘

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