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Einmal durch die Mitte

Frühstück. Gleiche Szenerie wie gestern – die Katze versucht, Clemens zu bezirzen, und wir beraten, wo es hingehen soll und über welche Strecke wir dorthin kommen. Wichtigster Unterschied jedoch: Es regnet nicht!

Wir entscheiden uns, zum Lugu-See zu fahren, und sitzen recht schnell auf den Motorrädern. Heute nur auf der Straße zu fahren, ist völlig okay. Doch wenn schon Asphalt, dann bitte über eine kurvige Route. Die Navis sind sich uneinig: einige akzeptieren unsere Route gar nicht erst, andere bieten extreme Fahrzeiten von mehreren Tagen an. Sollte das alarmieren…?

Mittlerweile wissen wir, warum die Navi-Apps sich mit unserer Streckenwahl so schwer getan haben. Es handelt sich um eine Region, in der es (noch) keine Brücken über den hier verlaufenden Fluss gibt. Soweit kein Problem – denn es gibt eine kleine Fähre, die im (etwas ungenauen) 20-Minuten-Takt pendelt. Was wir allerdings nicht bedacht haben, ist der schlechte Handyempfang. So fahren wir schon eine ganze Weile ohne Funk durch die Berge. Die Navigation hat sich offenbar das Wichtigste gemerkt; Routenänderungen werden jedoch nicht mehr berechnet. Gut, dass ich vorher noch Offline-Karten auf mein Offroad-GPS-Gerät geladen habe! Zumindest wissen wir nun, wo wir sind.

Was hat jetzt der Handyempfang mit der Fähre zu tun? Ganz einfach: Wir haben kein Bargeld dabei – und um mit dem Telefon zu bezahlen, braucht es Internet. Das gilt übrigens auch für das leckere Mittagessen: Bratreis mit Eiern. Das WLAN im Haus wurde von unseren Geräten nicht akzeptiert, und bis wir mit der Wirtin einen lokalen Hotspot über ihr Telefon eingerichtet hatten, verging eine gute halbe Stunde. Sie war dann so freundlich, uns Bargeld für die Fähre zu geben. Den Betrag konnte ich ihr letztendlich elektronisch erstatten. No money, no honey.

Die Strecke ab der Fähre ist eine abwechselnde Mischung aus guter, neuer, aber sehr dreckiger Straße – oder eben einfachem, kaputten Straßenbelag. So bekommen wir ungewollt doch noch unsere Offroad-Etappe.

Im Jahr 2023 haben Wiebke und ich diese Region übrigens im Wohnmobil gemieden – der Karren wäre hier nicht durchgekommen.

Währenddessen, gute 450 km weiter nördlich an der Grenze zu Tibet: Mein Kumpel ist dort unterwegs, um vor Ort eine neue Route zu erkunden. So wie ich es verstanden habe, verläuft seine gesamte Strecke auf über 4.500 Metern Höhe 😱. Mir fehlen ein wenig die Worte zu diesen Bildern 🤩.


On the RoadDi., 13.04.
Strecke 222 km (blau)
Zeit insgesamt13 h 01 min
Zeit in Bewegung9 h 28 min
Ø-Geschwindigkeit24 km/h
Höhenmeter bergauf3.619 m
Höhenmeter bergab4.203 m
Höchster Punkt3.730 m
Tiefster Punkt1.490 m
Höhenprofil

Stationen in der Region

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