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Ab durch die Mitte
Ab durch die Mitte

Ab durch die Mitte

Ich mache in der Früh noch ein paar Aufnahmen mit der Drohne, auf denen man ein wenig erahnen kann, wie groß das Tal und die Plantagen (keine Ahnung, was hier angebaut wird) sind. Wir bauen irgendwann das Zelt ab und fahren weiter locker Richtung Norden. Morgen früh um 10 Uhr muss das Auto zurückgegeben werden und der Flieger geht um 13 Uhr. Sollte also passen. Sollte – dazu später mehr…

Flugerlaubnis (👈🏻 klicken)

In Taiwan darf man nur mit einer registrierten Drohne fliegen. Um den Prozess zu vereinfachen, werden sogar die bestehenden Registrierungsdaten des Heimatlandes genutzt. Ich kann auf einer englischsprachigen Webseite alle benötigten Daten eingeben. Die Gebühr beträgt 6 Euro und kann eigentlich per Kreditkarte bezahlt werden. Klappt aber nicht. Die Webseite teilt mir mit, dass die Zahlung mittels Kreditkarte bis auf weiteres nicht funzt. Auf meine Rückfrage per Email wird umgehend und freundlich geantwortet. Die Bezahlung würde auch bei der Bank im Ausland oder einfach am Schalter der Bank of Taiwan gehen, sobald man im Land ist. Zahlungsziel ist übrigens genau der Tag der Beantragung. Lächerlich irgendwie. Die Überweisung vom deutschen Bankkonto kostet viel und ob das Geld am gleichen Tag ankommen würde, ist mehr als fraglich. Am zweiten Tag in Taiwan beantrage ich also erneut mit allen Daten die Registrierung und latsche zur Bank of Taiwan. Dort möchte man aber nur tätig werden, wenn ich mit einem physischen Papierbeleg aufwarten kann (keine Buchung ohne Beleg – logisch!). Glücklicherweise kann man in jedem der zahlreichen Kioske drucken. Mit all den QR-Codes und chinesischen Webseiten schaffen wir das aber nicht und der nette Mensch an der Kasse übernimmt das kurzer Hand komplett für uns. Also, mit ausgedrucktem Beleg zur Bank und bezahlen. Eine Minute später bekomme ich eine automatische Email der Flugaufsicht mit der Bestätigung meiner Zahlung. Von da an herrscht Stille und nach mehrmaligem Nachfragen bekomme ich meine Registrierung neun Tage später – drei Tage vor unserem Rückflug. Dann kam ich zwei Tage lang wegen des anhaltenden Regens nicht zum Fliegen. Netto hatte ich also einen Tag mit offiziell genehmigter Flugzeit. Besser als nix. Aber auch irgendwie ein dummer Prozess. Aber auch hier gilt, keine W-Fragen stellen 😆…

Highlight wird heute die Wanderung zu einer weiteren heißen Quelle sein. Der Weg dorthin führt wieder über einen Weg, der nur für Wagemutige zu empfehlen ist. Sehr steil und sehr rutschig. Und weil wir die ersten heute sind, die dort herunterklettern, sehe ich bald aus wie in Spinnenseide eingewebt. Vermutlich habe ich auch einige der Achtbeiner im Nacken sitzen 🙄. Der kleine Wasserlauf davor und die Quelle selbst sind malerisch schön. Das Wasser brutal heiß. Ich steige aus und sehe aus wie ein Lobster 🦞- unten am Bach wegen des heißen Wassers und nachher oben am Auto wegen des steilen Aufstiegs.

Wir fahren weiter. Essen gut. Irgendwann am Nachmittag meckert das Auto – Reifendruck prüfen! Ich schaue vorne rechts und tatsächlich, der Reifen hat weniger Luft – f***!! Wir suchen nach einem Pannen-Set oder Reserverad. Nichts zu finden. Wir sind mitten im Nirgendwo und fahren erst einmal weiter. Den ADAC brauche ich hier nicht anzurufen. Wiebke sucht parallel nach Werkstätten, findet aber erst eine kurz vor unserem eigentlichen Ziel in 12 Kilometern. Auf den kurvigen Bergstraßen immerhin weitere 30 Minuten mit entfleuchender Luft. Die Werkstatt repariert nur Motorroller. Macht aber nix, weil Reifen haben die ja auch. Ich frage nach Luft und als der nette Besitzer mit dem Druckluftschlauch kommt, sehen wir beide gleichzeitig den Nagel im Reifen 😱. Er ist völlig zuversichtlich, das in Kürze reparieren zu können und legt los. Fünf Minuten später und mit umgerechnet sechs Euro weniger fahren wir weiter. MEGA 🤩.

Der Zeltplatz ist sehr schön und die Mutter der Besitzerin ist sehr interessiert und quatscht ununterbrochen mit uns. Irgendwann kommt sie mit einem gigantischen Räucherstab gegen Mücken und zündet den gleich an – nachmittags um drei. Wir machen den wieder aus. Der stinkt und Mücken sind nicht zu sehen. Ich dusche, sprühe mich mit Anti-Mückenmittel ein und sitze in Badehose am Zelt ⛺️.

Am nächsten Morgen- der Reifen hält die Luft perfekt – bin ich mit über 200 Mückenstichen und irgendwelchen anderen Insektenbissen übersät. Das Jucken treibt mich in den Wahnsinn. Wiebke geht es genauso. Wir geben das Auto ab und fliegen heim. Das Jucken bleibt noch die kommenden drei Tage …


Mo.,29. DriveMo.,29. HikeDi.,30. Drive
Strecke 66 km (blau)7,2 km (rot)3,61 km (grün)
Zeit insgesamt2 h 44 min3 h 27 min1 h 27 min
Zeit in Bewegung1 h 00 min
Ø-Geschwindigkeit24,3 km/h8:29 /km24,3 km/h
Höhenmeter bergauf832 m45,5 m40,5 m
Höhenmeter bergab909 m47,8 m52,6 m
Höchster Punkt191 m33,8 m27 m
Tiefster Punkt1 m1,4 m0 m
HöhenprofilHöhenprofilHöhenprofil

4 Kommentare

  1. Avatar-Foto
    Sybille

    Manchmal wäre es doch ganz gut, quatschenden Frauen ordentlich zuzuhören🤣🤣🤣, aber das mit den Stichen ist natürlich nicht lustig. Leider kennen wir sowas auch. Das ist dann immer die sch………Seite einer Reise. Aber wenn es nach drei Tagen vorbei war, kann man doch sagen, gesund und unversehrt zu Hause angekommen. Lieben Dank für diesen schönen Taiwan-Bericht. Es macht Lust und bedarf aber weiterer Überlegungen. Seid umarmt.

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