Auf einen Blick
April 2025 | 12 Tage | 2.034 km |
Zeitraum | Dauer | Strecke |
Chengdu ist wieder das Ziel unseres Fluges. Aber dieses Mal haben wir ein Wohnmobil gemietet und werden die Provinz Sichuan erkunden. Am Donnerstag, dem 10. April, ging es los!
Die erste Hälfte der Strecke war sicherlich keine leichte Einsteiger-Tour für Camper-Reisen. Die Straßen im Westen Sichuans sind doch sehr zweckdienlich und bieten nur wenig Spielraum für – sagen wir mal – erholsame Reisen mit wilden, unabhängigen Rast- oder Stellplätzen. Auch hätten wir gerne auf die vielen schlimmen Fahrmanöver der anderen Fahrer in der Region verzichtet. Immer wieder befremdlich wirkt, mit welcher Vehemenz Infrastrukturprojekte und andere Bauvorhaben umgesetzt werden. Ohne weiter Informationen können wir das sichern nicht bewerten, aber unser Eindruck war, dass alles viel zu groß angelegt ist. Bahnhöfe, Straßen, Tunnel, Brücken und auch Siedlungen scheinen einem zukünftigen planerischen Bedarf zu entsprechen, der sich einem beim Durchfahren der Region auch in den kühnsten Träumen nicht erschließt.
Sehr viel zugänglicher war dann die zweite Hälfte der Strecke. Landschaftlich öffneten sich die Berge zu weiteren Tälern. Auch waren wir nicht mehr ausschließlich im Hochgebirge unterwegs. Hatten wir in den ersten Tagen noch oft auf Höhen über 3.000 Metern geschlafen und Aktivitäten unternommen, so sind wir jetzt in viel tiefer gelegenen Regionen unterwegs. Das zeigt sich in vielerlei Hinsicht – beispielsweise an der Vegetation. Das leichte Grün der frisch ausschlagenden Pflanzen, durchsetzt mit bunten Blüten, macht einfach einen lebendigeren, freundlicheren Eindruck.
Menschlich sind die Erfahrungen vielfältig und durchweg positiv. Gut, auf Menschenmassen generell – und allem, was damit zusammenhängt: Verhalten und die notwendige Infrastruktur – hätten wir gerne verzichtet. Aber wie beschrieben ist das aus nachvollziehbaren Gründen kaum möglich. Ein Netz aus Wanderwegen, das es einem erlaubt, wie in Europa mit dem Auto mal stehen zu bleiben und einen Tag individuell zu wandern, gibt es in China quasi nicht. Auch scheint es in der Region rund um 2017 stärkere Erdbeben und in jüngerer Vergangenheit sehr viel Regen gegeben zu haben. So sehen wir viele durch Erdrutsche und Felsstürze beschädigte Wege und Straßen – das betrifft teilweise auch die Anlagen in den Naturparks, die wir besucht haben.
Insgesamt war es eine spannende Tour mit vielen Eindrücken, die noch nachwirken. Die nächste Runde mit dem Camper ist für die zweite Jahreshälfte geplant – mal sehen, wohin es uns dann verschlägt 🥳!
Die Fahrstrecken sind tageweise blau oder grün; Pin = Stellplatz. Das Höhenprofil sieht so aus – LINK.
Etappen unserer Reise:
- Buddha in groß und die geschwungene AugenbraueZitterpartie am Donnerstag um 5 Uhr in der Früh: mit gemeinsamer Anstrengung schaffen wir es, meine Sachen zu packen. Ich bin zwar körperlich erstaunlich fit, aber mein Kopf ist irgendwie seeeeehr langsam. Wiebke hat mir also eine Liste geschrieben und …
- Auf dem (Vor-) Dach der Welt und GeisterfahrerDer Morgen stimmt uns mit der kleinen Stadt Moxi ein wenig versöhnlicher. So hat es zwar bei uns geregnet, aber einige hundert Meter höher liegt frischer Schnee. Die ganze Szenerie entfaltet sich bei herrlichem Sonnenschein. Es ist allerdings auch empfindlich …
- Village people and the four sistersWir sind auf dem Weg zum Siguniangshan- das sogenannte Vierschwesterngebirge. Die Täler werden etwas weiter und auf den Hängen sieht man tibetische Dörfer mit ihren Wachtürmen. Wir besichtigen eines davon, das Dorf Jiaju. Besonders schön ist, dass die ersten Bäume …
- Ein Stunde Wandern: von -3 auf +25 GradAm Morgen scheint die Sonne und selbst mit Baustelle und Stützpfeilern im Flussbett sieht das Tal gut aus. Wir müssen noch durch einige der schlimmen Tunnel und stellen mit jeder Biegung, die die Strasse den Tälern folgt, fest, dass die …
- Im linken oder rechten Arm des „Y“?Na ja, wenn man die Karte „richtigherum hält“, sind es die Beine – dann fehlen dem Strichmännchen aber die Arme. Und kopflos wäre es auch … Von einem Ypsilon haben Wiebke und ich immer nur gesprochen, weil in der Karte …
- 90 Dumplings als AbsackerDer Morgen an unserem Baustellenplatz ist wunderschön, als die Sonne über die Berge kommt. Leider sind heute Morgen schon wieder viele Leute auf dem Deich unterwegs, was uns bei so mancher Notwendigkeit vor Probleme stellt. Wie wir feststellen, wird auf …
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