Man stelle sich vor, die Zugreise beginnt in Hamburg und endet 10 Stunden später in Neapel. Immerhin handelt es sich um eine Strecke von gut 1.900 Kilometern. Oder anders gesagt: die ungefähr 3-fache Strecke Hamburg/München. Quasi so hab ich es dann auch gemacht. Einstieg in Peking, Ausstieg in Xiamen an der südchinesischen Küste. Dieser Tage sind individuelle Reisen in China schwierig. So weiß man bspw. nie, wo genau ein Lockdown aktiv ist oder Gebiete als risikobehaftet deklariert sind. Es besteht also immer das Risiko, irgendwo „hängenzubleiben“ und die eigene Weiter- / Rückreise zu vereiteln. Da Wiebke seit einem Tag mit dem Team auf Dienstreise ist, kenne ich deren Einschätzung zur Lage und kann meine Reise entsprechend planen. Im Grunde schönes Windschattenfahren 🚴🏼! Am Mittwochmorgen saß ich dann pünktlich 15 Minuten vor Abfahrt im Zug. Das war aufregend, denn der zeitliche Puffer ist definitiv zu gering. Dieser Bahnhof ist meiner Meinung nach größer als der Großteil aller deutschen Flughäfen! Einmal falsch abgebogen, bisschen länger beim Scannen des QR-Codes hängengeblieben und der Zug wäre weg. Die Zugfahrt an sich ist relativ ereignislos. Lediglich zwölf Haltestellen unterbrechen den auf die Minute pünktlichen Spaß. Man darf aber schon erwähnen, dass die Lautstärke unbekannte Pegelstärken erreicht. Im Vergleich dazu ist selbst eine Reisegruppe aufgeregter Spanier leise 😂. Der eine Reisende schaut seine TikTok-Videos laut auf dem Handy, die nächste Reisende muss beim Telefonat eben diese Videos übertönen und die nächste Person wiederum muss alle anderen mit ihrem Handy übertönen. Untermalt wird die Kakophonie von diversen älteren Männern, die einfach ihre Atemwege reinigen. Man fragt sich: wo liegt akustisch die Grenze zwischen dem „Hochziehen“ und „sich übergeben“…? Wiebke holt mich von der U-Bahn ab und wir gehen noch ein bisschen durch die Altstadt, über den mittlerweile leeren Fischmarkt und flanieren an der Hafenpromenade zurück Richtung Hotel. So schnell die Zugfahrt dann auch sein mag, von Haustür zu Haustür war ich dann doch fast 13 Stunden unterwegs und kann ruhigen Gewissens behaupten, dass sich die letzten 7 Stunden ein bisschen in die Länge gezogen angefühlt haben 🤠.





Für Donnerstag habe ich mir einen Besuch auf der kleinen Insel Gulangyu vorgenommen. Dort haben sich während der Konzessionszeit die ausländischen Gesandten niedergelassen und schöne, teils überbordend große Villen und Anwesen gebaut. Man sagt, auf der Insel herrscht das höchste Klavier/Einwohner-Verhältnis Chinas. Es gibt auf der Insel auch ein Klavier-Museum. Ich habe kein einziges Klavier auf der Insel gesehen. Wiebke kam am Abend noch rüber und wir haben den Tag nach einem Rundgang bei nächtlicher Beleuchtung mit einem leckeren Drink ausklingen lassen.





































































Distanz 16,69 km
Positiver Höhenunterschied 285 m
Maximale Höhe 93,6 m
Verstrichene Zeit 8:34:38
Zeit in Bewegung 4:34:48

Beitrag erstellt in:
Xiamen ist cool!! Und mega Bilder 😀!
Oh ja, das war eine sehr schöner Tag!! 🙏🏼
Mal wieder schöne Fotos. 🤗🤩🥰
Bei dem Video, sind es fleischfressende Pflanzen?!
Danke ☺️. Nein, nur ein Fleisch essender Typ 😆.
Das Video aus dem Blumengarten ist der Knaller !
Herrliche Bilder! Xiamen ist ja meine Stadt in China! <3 Habe damals im Univiertel weiter südlich gewohnt und meine Zeit verbracht. Auf eurer Karte 厦港街道.
Jahre später waren wir für ein paar Tage zum Familienurlaub dort. Gulangyu ist immer noch ganz zauberhaft. Der Blumengarten ist sehr witzig, den kannte ich noch nicht 😀
Xiamen … ach ja, das kann ich nachvollziehen! Ich habe es dort sehr genossen. Einfach schön! Und ganz ohne „zu spoilern“ kann ich sagen, auf das Univiertel hatte ich mich sehr gefreut und wurde dann nicht reingelassen 🙄 (im nächsten Beitrag). Das Video zum Blumengarten hatte spontan eine Rentnerin gemacht. Sie hat mich auch nicht wirklich gefragt, als sie sich mein Handy schnappte und mir zu verstehen gab: Film ab!