Wir haben beide den Film nicht gesehen. Die Rede ist vom zweiten Teil des animierten Fantasy-Epos Avatar. Das Thema, also die Landschaft dort, ist ein MEGA Hype. Das Netz ist voll mit Berichten und immer wieder heisst es, dass man unbedingt alles vorab reservieren soll. Es würde regelmässig zu stundenlangen Wartezeiten an Seilbahnen und Bussen kommen. Insofern stellen wir uns schon zwischendurch die Frage, ob wir uns das wirklich antun sollen. Nun hat Wiebke aber eine Woche lang Sprachkurs. Dieser wird online durchgeführt und wir entscheiden, ein Wohnmobil zu mieten und in den kursfreien Zeiten den Nationalpark zu erkunden.
Es wird auch irgendwie Zeit. Der November in Peking, vom Wetter her zwar wunderbar, zeigt sich mal wieder mit tagelangen Smog-Phasen. Die Luft ist wirklich dick und so richtige Freude kommt in der Stadt nicht auf. Wir sind völlig begeistert, als wir in der Provinzhauptstadt Changsha aus dem Flughafen treten. Milde saubere Luft und leichter Sonnenschein. Wir holen das Auto ab. Die Vermietung hat den Schnitt der Wohnkabine geändert – nicht zum Besten. Jetzt hat das Auto ein Stockbett und die Liegefläche ist noch weiter eingeschränkt. Weiter hat man sich von diversen schönen aber sinnfreien Ideen inspirieren lassen und z.B. den Kühlschrank direkt an die Tür gebaut – das kostet den einzigen Schrank im Auto. Auch hat man diverse kleine Ablagefächer im Zuge der Verschlimmbesserungen geopfert. Und dennoch, es bleibt ein Camper mit allem was wir brauchen. Wir freuen uns MEGA! Verpflegung und Gas zum Kochen fehlt noch. Ausserdem sind wir schon wieder hungrig. Nach dem Einkaufen finden wir in einer Seitenstrasse einen Laden der recht grosse Baozi verkauft. Sooo lecker!! Und so viele Ausländer sieht man hier wohl sonst auch nicht. Unser Besuch ist grosses Kino. Selbst der Apotheker kommt vom Ende der Strasse herspaziert, um zu schauen was wir da denn so treiben. Ganz fasziniert ist er davon, dass wir mit Stäbchen essen können.
Als wir weiterfahren ist auch hier in der Region die Luft schlecht. Uns fällt auf, dass in der Landschaft sehr viel Müll liegt. Überall wird gebaut – die Welt scheint aufgerissen zu sein. So wirklich schön ist es hier noch nicht und maximales Urlaubsgefühl mag sich noch nicht einstellen. Ironischerweise sieht die Landschaft dann in der Dämmerung mit dem Smog regelrecht mystisch schön aus. Wir suchen an einem Stausee nach einem Plätzchen für die Nacht. Fahren dann noch eine extra Runde, weil am nächsten Spot könnte es ja besser sein. Wir bleiben dann nach einer sehr schönen Fahrt über Land auf extra kleinen Straßen bei einem weiteren Stausee stehen – mittlerweile ist es auch schon dunkel. Die Nacht ist ruhig.






Im Morgengrauen sieht die Umgebung schon ein wenig versöhnlicher aus. Aber dennoch steht die Frage im Raum: wie viel Zeug muss man verbrennen, damit eine ganze Region im nebligen Rauch steht…?! Apropos verbrennen. Wir wollen Kaffe machen und bemerken, dass wir kein Feuerzeug gekauft haben – wie beim letzten mal. Wir frühstücken bei einem kurzen Raststätten-Stopp. Das mit dem Kaffe ist ist hier besonders einfach, weil es immer „boiling water rooms“ gibt. Dort steht dann ein Wasserspender, der jeweils Wasser in Raumtemperatur und bei ca. 95 Grad auslässt. Das Feuerzeug vergessen wir trotzdem nicht zu kaufen. Wir fahren weiter und die Landschaft und die Luft werden immer schöner und besser!





Freunde haben uns den Westeingang das Nationalparks empfohlen. Dort soll immer weniger als sonst wo los sein. So ist es dann auch. Es wird zwar wie überall viel gebaut, aber es sind überhaupt keine Reisenden zu sehen. Noch besser, es scheint einen schönen Campingplatz zu geben – Wiebke muss ja immer ihren Sprachkurs im Auto machen. Der Campingplatz allerdings nimmt nur Glamping-Touristen und hat kein Interesse daran, uns zu beherbergen. Generell scheinen sowieso keine Gäste dort zu sein. Wir dürfen auf den Stellplätzen vor dem Gelände stehen und gehen die 500 Meter zum Westeingang des Parks. Es ist malerisch schön und wir haben mit Luft und Wetter extrem Glück – die meiste Zeit des Jahres, heisst es, stecken die Spitzen der Felsnadeln nämlich in Wolken. Wir geniessen Sonne und die herbstliche Szenerie der Wälder und sind, ganz ehrlich, von den Bergen einfach nur fasziniert!! Nach tausenden Treppenstufen (ernsthaft!!) sind wir abends sehr hungrig. Bei uns im Ort sind alle Restaurants geschlossen – Nebensaison halt! Dann, das letzte Haus links am Ortsende scheint ein süßes Gästehaus zu sein. Wir werden sehr nett empfangen und bekommen ein richtig leckeres Mahl serviert. Dazu gibt es eine köstliche klare Kürbissuppe, die stark nach Butter und Nuss schmeckt. Danach: gute Nacht.















































On the Road | Anreise Sa., 09.11. | Transfer So., 10.11. |
---|---|---|
Strecke | 139 km (blau) | 276 km (grün) |
Zeit insgesamt | 4 h 33 min | 4 h 49 min |
Zeit in Bewegung | ||
Ø-Geschwindigkeit | 31 km/h | 57 km/h |
Höhenmeter bergauf | 904 m | 1.931 m |
Höhenmeter bergab | 877 m | 1.573 m |
Höchster Punkt | 98 m | 431 m |
Tiefster Punkt | 25 m | 42 m |
Höhenprofil | Höhenprofil |
Im Park mit Bus, Bahn & per pedes | So., 10.11. |
---|---|
Strecke | 25,3 km (gelb) |
Zeit insgesamt | 5 h 08 min |
Ø-Geschwindigkeit | 5 km/h |
Höhenmeter bergauf | 1.988 m (inkl. Seilbahn) |
Höhenmeter bergab | 1.898 m (inkl. Seilbahn) |
Höchster Punkt | 1.081 m |
Tiefster Punkt | 409 m |
Höhenprofil |
Stationen in der Region
Mega mega mega, ich beneide euch. Danke für die schönen Bilder. Ich hoffe es geht noch weiter.
Danke 🌞