Wiebke recherchiert und schickt mir plötzlich Bilder von kleinen Wohnmobilen – so ähnlich wie das, das wir in Deutschland fahren. Jetzt brennt die Hütte. Denn ich hab noch keinen chinesischen Führerschein. Ich melde mich also für die Führerscheinprüfung an. Nicht so einfach. Unsere umständlich beschaffte Meldebescheinigung muss nun offiziell von der Ausländer-Polizei bestätigt werden. Diese Bestätigung hat dann eine Gültigkeit von 24 Stunden. Ausländer-Polizei und Führerscheinstelle liegen mehr oder weniger an den am weitesten entfernten Orten in Peking. Der Fahrer des Studios erbarmt sich, springt ins Auto und fährt mit mir von Pontius zu Pilatus. Und nebenbei ist er dann auch der Grund, warum es klappt. Sprachlich hätte ich das nicht hinbekommen.
Der Termin für die Führerscheinprüfung ist Dienstag vor unserer Abreise am Freitag. Ich bestehe mit 96 aus 100 Punkten. 90 Punkte braucht man! Der Führerschein soll per Kurier nach drei Werktagen (also am Freitag) geliefert werden. Das Problem ist, wir wollen Freitag Nachmittag fliegen. Ich schwing mich also aufs Fahrrad und hole den Führerschein ab. Wir packen – ich schmeiß eigentlich alles, was ich habe, in den Koffer. Statt erlaubten 20 wiegt mein Koffer 27 Kilo. Auf geht‘s nach Lijiang – von dort soll zwei Tage später unser zweiwöchiger Roadtrip mit dem Campingbus starten. Der Flug geht um 16:00 Uhr, dreieinhalb Stunden Flugzeit. Wir landen in einer anderen Welt.


Nachdem wir zur Freude aller Angestellten in unser schönes kleines Hotel eingeckeckt haben, laufen wir durch die historische Altstadt Lijiangs, die für mich wie ein Freizeitpark wirkt. Aufgrund der vielen Besucher – ca. 8 Millionen im Jahr (ich glaube, die sind alle heute Abend da) gibt es Eintrittskarten und alle möglichen Amüsements.













Am nächsten Morgen gibt es ein leckeres Frühstück im Hotel- wär wahrscheinlich nicht für jeden was, aber wir essen mittlerweile zu jeder Tageszeit gern deftige Nudelsuppe mit Kohl, Knoblauch und Chili. Danach machen wir uns auf den Weg, die Stadt zu erkunden. Früh morgens ist alles friedlich und leer, und die Altstadt (übrigens Weltkulturerbe) ist wirklich richtig schön! Die Stadt liegt auf ca. 2.400 Metern und in der Ferne sieht man immer mal wieder den 5.500 Meter hohen Hausberg (Jadedrachen-Schneeberg). Luft und Wetter sind ein Traum! Wir holen uns hier und da einen Kaffee oder Snack. Kaffee wird hier in Yunnan angebaut und ist ein Riesenthema- frisch geröstet und gemahlen gibt es ihn an jeder Ecke. Und auf dem Markt gibt es einfach ALLES an Gemüse und Obst, was man sich vorstellen kann, und es sieht unglaublich frisch aus.





























































Nachmittags fahren wir noch in ein nahegelegenes Dorf, dass aber leider mittlerweile vom Tourismus überrannt wird. War bestimmt mal schön… Wir laufen einmal mittendurch, essen was, laufen noch einmal außen rum und fahren dann zurück.








Abends gibt es superleckeres Essen in einem Naxi-Restaurant- eine der Minderheiten hier. Die Angestellten sind sichtlich aufgeregt, dass Ausländer da sind. Sogar der Koch kommt nach vorne um zu schauen, ob es uns denn auch schmeckt. Und das tut es! Der krönende Tagesabschluss ist eine Folge Topmodel im Hotel, haha…



Li Jiang >> rot = bei Nacht >> blau = bei Tag
Sieht fantastisch aus! Wie im Bilderbuch, schon fast kitschig. Wo sind die Fotos von eurem Auto?!
Danke, danke ☺️. Bilder vom Auto kommen so mittendrin vielleicht mal vor. Aber eine extra Photo-Tour des Wagens lohnt nicht. Standard Kastenwagen mit Standard-Wohnmobilausbau. Nix besonderes – außer die vielen chinesischen Beschriftungen 😉.
Ja ich bin jetzt hin und her gerissen. Kann wirklich nicht sagen ob es mir gefällt. Evtl. zu viel Kitsch, aber so sah es nun mal aus damals. Südkorea, Japan, die haben alle solche Städte, aber ich denke inder begrenzter Zeit kann MAN das auslassen. Jetzt bin ich gespannt auf das, was kommt.
Ha, ha, getreu dem Moto: Kirchen brauche ich nicht zu besichtigen, ich war damals regelmäßig als Kind im Gottesdienst 😉. Damals hatte es evtl. auch etwas weniger LED-Beleuchtung … 😂. Grundsätzlich verstehe ich Dich aber – alles muss man daran bestimmt nicht mögen.