Mit diesem Beitrag seid ihr quasi wieder up to date. Ein oder zwei Beiträge für die Zeit seit Dezember werden in den nächsten Tagen noch als Rückblende nachgereicht. Ach so, noch etwas: bitte denkt daran, dass, wenn ihr auf die Bilder klickt und in der Detailansicht unten rechts eine kleine ‚1‘ steht, weiterer Text im Kommentar des Bildes enthalten ist. Einfach drauf klicken und der Kommentar wird ausgeklappt. Und nun – auf nach Japan!
Sagt jemand „Tiefschnee“ oder „Backcountry-Ski/Snowboard“, schwenkt das Gespräch meist irgendwann auf die Rocky Mountains in Nordamerika oder auf Japan. Daher auch „JAPOW“ – zusammengesetzt aus Japan und Pow(der). Auch wenn wir nicht die große Erfahrung als Tiefschnee-Ballerheinis haben und im Backcountry, mit oder ohne Guide, recht schnell verloren sind, so wollten wir schon immer mal nach Japan zum Snowboarden. Wenn nicht jetzt, während wir nur drei Flugstunden entfernt wohnen, wann dann?! Die Bretter dürfen wir kostenlos im Flieger mitnehmen. Wir buchen unsere Flüge nach Tokio und planen dann, mit dem Mietwagen in die Region Nagano (Winterolympiade 1998) zu fahren. Konkret geht es in die verschlafen wirkende Stadt Yudanaka – vier Stunden mit dem Mietwagen. Wir wollen im Skigebiet „Shiga Kogen“ fahren, einer Verbindung einzelner Skigebiete zum größten Skigebiet Asiens – sagt man hier zumindest. Der Mietwagen ist übrigens so eine Sache. Unser Gastgeber weist in der Bestätigungsemail darauf hin, unbedingt ein Allradfahrzeug zu mieten. Wir probieren es einfach mit einem Wagen ohne Allradantrieb, der aber mit ordentlichen Winterreifen ausgerüstet ist. Wir werden sehen, was uns erwartet.




Der Check-in im Hotel ist bis 20 Uhr. Wir kommen 10 Minuten zu spät und dürfen gleich einmal 35 Euro ‚Spät-Anreise-Gebühr‘ zahlen. Hätte man auch am Ende kassieren können – wenn man das denn für 10 Minuten überhaupt will… Dusche und WC sind auf dem Flur. Das Zimmer ist groß und schön. Das ganze Hotel ist sehr schön! Es ist traditionell japanisch gehalten und super gepflegt. ‚Schuhe aus und Schlappen an‘ heißt es regelmäßig! Nach dem ganzen Reisetag drehen wir noch eine Runde um den Block und schlafen dann wie Steine bis zum Morgen durch.














Die kommenden Tage werden ein Festival der guten Laune. Von gutem Wetter spricht man in der Region übrigens, wenn es jeden Tag schneit – also wenn die Sonne eben nicht durch die Wolken dringt. Unser erster Tag hat somit schlechtes Wetter! Die Sonne ballert vom Himmel, und wir überlegen, wie wir unsere Klamotten loswerden können. Ab Mittag zieht es dann zu, und leichter Schneefall setzt ein. Jetzt sind wir froh über jede Schicht Kleidung, die wir tragen.
Übrigens: das Auto lassen wir stehen und fahren mit dem Skibus. Auf der Fahrbahn liegt eine dicke Eis- und Schneeschicht, und Schneeketten wollen wir nicht extra kaufen. Die Infrastruktur im Skigebiet (Busse, Seilbahnen und andere Lifte) sieht ganz schön in die Jahre gekommen aus. Bei manch einer Anlage würde es mich nicht wundern, wenn irgendwo ein Bösewicht-Charakter aus einem James-Bond-Film mit einer Katze auf dem Arm in der Ecke stehen würde. Schräges Design – ganz toll!





















Am zweiten Tag hätten auch Schneeketten nichts gebracht – ein Schneesturm fegt über die Region hinweg. Die Seilbahnen nach ganz oben sind geschlossen. Es ist sehr kalt! ABER DER SCHNEE IST FEINSTER PUDERZUCKER!!
Die restlichen Tage schneit es dann nicht mehr, und wir genießen das sonnige Wetter – und den immer noch feinsten Schnee. 🙂



















































An unserem letzten Tag machen wir einen besonderen Besuch – bei Affen im Pool! Die Affen in der Region fanden die heißen Quellen der Hotels regelmäßig einfach zu verlockend und setzten sich hinein. Das kam bei den Gästen allerdings weniger gut an. Also hat man den Affen eine eigene Thermalquelle erschlossen. Uns hat es sehr gut gefallen! Und es scheint, als wäre den Affen beim Verlassen der Quelle trotz nassem Pelz nicht wirklich kalt.
Heute fahren wir, an unserem letzten Tag in den Bergen, mit unserem kleinen Mietwagen (einem sogenannten Kei-Car, klein und boxig, von Suzuki) ins Skigebiet.


































Unser kleiner Wagen macht einen super Job! Es ist mittlerweile ja auch schon Mittag und die Sonne hat das Eis auf den Straßen gut abgeschmolzen. Der Tag am Berg ist einfach wieder toll!




















Auf dem Rückweg schauen wir uns noch die Altstadt des kleinen Örtchens Shiba Onsen an. Hier ist alles auf Thermalquellen ausgelegt: alle paar hundert Meter gibt es Fußbäder, und etwa alle 50 Meter findet sich ein öffentliches Thermalbad. Die Gäste, die hier quasi einen Bäder-Besuchs-Marathon machen, haben es vom heißen Wasser so warm, dass sie keine richtigen Schuhe brauchen und nur im Bademantel von Bad zu Bad durch die Stadt flitzen. Dabei sammeln sie Stempel für besuchte Bäder – das scheint in Japan so ein Ding zu sein.































Morgen geht es dann zurück! Ein super Urlaub. Land und Leute sind einfach toll. So nette Menschen. Nächstes Jahr gerne wieder! 🙂
Stationen des Besuchs:
Besser spät als nie.
Diese Reise war ja schon lange überfällig. Ich dachte schon, ihr wollt gar nicht mehr nach Japan, wo ihr doch so nah seid.
Fast hätten wir uns ja treffen kônnen, aber wir waren nicht zum Snowboarden. Haben uns nicht in die Berge gewagt. Die Zeit war viel zu kurz. Aber dank eurer Bilder weiß ich jetzt, was wir alles verpasst haben. Noch ist nicht aller Tage Abend. Aber ich denke, auch im Sommer ist es dort sehr schön.
Jedenfalls sind es tolle Momente und Aufnahmen , die ihr wieder geliefert habt. Lieben Dank für die „ Reise“ 😘😘😘
Danke ☺️. Dort in die Region haben wir es bei unseren letzten Besuchen in Japan auch noch nicht hin geschafft. Den Bildern an der Wand in unserer Unterkunft nach ist es im Sommer ein wahres Highlight für Wanderer und Vogelkundler! Absolute Empfehlung für die nächste Runde..