Oder einfach: immer in Bewegung bleiben! In diesem Sinne werden nach dem Frühstück unsere Koffer auf einem Elektro-Karren aus den engen Gassen der Altstadt bis zur Straße transportiert. Wir gehen nebenher. Zur Wohnmobil-Vermietung geht’s per Taxi. Die Übergabe geht recht schnell- die Karre sieht ganz ok aus. Aber auch um einiges größer als unser Bulli zuhause. Jetzt fehlt noch der Lebensmitteleinkauf und das Gas für den Kocher. Im Supermarkt gibt‘s hier in der „großen Stadt“ alles, was wir brauchen. Die Chipstüten sind wegen der Höhenlage alle ordentlich aufgepustet und sehen aus wie Kopfkissen. Aber das Gas für den Kocher ist schwer zu finden. Wir fragen in allen möglichen Shops und Tankstellen. Micha ist mittlerweile so genervt davon, mit dem riesigen Kastenwagen durch die Stadt zu fahren, dass er den Typen von der Vermietung mit Textnachrichten bombardiert – dieser gibt dem Druck nach und telefoniert mehrere Läden ab, um die Gas-Kartuschen zu finden (warum gibt es die nicht mit dem Auto zusammen?). Am Ende also werden wir fündig. Wir kaufen dann viel zu viele Gasflaschen- besser so als irgendwann ohne Frühstückskaffee (Kaffeebohnen natürlich made in Yunnan) dazustehen.








Los geht‘s! Wir fahren in eine ländlichere Gegend in den Bergen. Teilweise ohne Mobilfunk-Empfang- sehr ungewöhnlich für China! Hoffentlich klappt trotzdem alles. Wir sind schon ziemlich drauf angwiesen für Reise-Recherchen, Navigation, Übersetzungs-Apps usw. … Die Landschaft ist so schön! In einem Dorf halten wir für’s Essen. Es gibt keine Speisekarte oder einen QR-Code, um online das Essen auszusuchen- wie sonst in Peking üblich. Wir schauen mit der Dame gemeinsam in den riesigen Kühlschrank und suchen die Zutaten aus, aus denen sie uns eine leckere Suppe kocht. Danach finden wir einen Stellplatz für die Nacht auf ca. 3.000m mit Blick auf die schneebedeckten 5.000er-Gipfel und einige Waldbrände. Hier herrscht zur Zeit extreme Trockenheit, der Regen kommt im Sommer.

















Am nächsten Morgen geht es nach einem tollen Sonnenaufgang auf den Gipfeln weiter Richtung Shitou Cheng. Ein abgelegenes Dorf, von wo aus wir wandern wollen. Die letzten 40km ist die Straße nicht mehr geteert und ganz schön holprig. Das kann dauern… nach 10km ist sie allerdings plötzlich wegen Bauarbeiten gesperrt und der Bauarbeiter erklärt uns, dass sie erst in 24 Stunden wieder freigegeben wird. So lange wollen wir nicht warten. Wir machen eine kleine Wanderung in der idyllischen Umgebung und machen uns dann auf den Rückweg. Wird noch eine etwas heikle Angelegenheit, als wir uns an einer engen Stelle an einem LKW vorbeizwängen müssen („müssen“ nur, weil Micha natürlich nicht 3 weitere Minuten warten kann). Da war wohl gerade noch so 1cm Platz.



















Wir fahren nun Richtung Lugu-See, unser nächstes Ziel. Spektakuläre Landschaft unterwegs, vor allem am Fluss Jinsha. Gegen Abend halten wir an einem kleinen Hof, der auch Essen anbietet. Mal wieder zeigen wir mit dem Finger in den riesigen Kühlschrank und bekommen ein unglaublich leckeres Essen serviert. Kurze Zeit später finden wir einen schönen Platz für die Nacht mit Blick ins Tal. Das ist hier zwar die „Hauptstraße“, aber ab 20 Uhr ist kein Auto mehr unterwegs.


























Roadtrip-Statistik:
Sonntag, 9. April | Montag, 10. April | |
---|---|---|
Strecke gefahren | 138 km | 106 km |
Zeit in Bewegung | 4 h 7 min | 7 h 19 min |
Ø-Geschwindigkeit | 33 km/h | 14 km/h |
Höhenmeter bergauf | 2.226 m | 2.169 m |
Höhenmeter bergab | 1.671 m | 2.749 m |
Höchster Punkt | 2.960 m | 3.254 m |
Tiefster Punkt | 1.682 m | 1.452 m |
Höhenprofil GPS = rot | Höhenprofil GPS = blau |
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