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Roadtrip: Qinghai-Tibet-Hochebene mit dem Camper
Roadtrip: Qinghai-Tibet-Hochebene mit dem Camper

Roadtrip: Qinghai-Tibet-Hochebene mit dem Camper

Auf einen Blick

ZeitraumStrecke
16. – 31. August3.623 km

Tja, wie soll man eine solche Tour zusammenfassen? Vielleicht erst einmal mit den Fakten in der Tabelle. 16 Tage und über 3.600 km sind kein Pappenstiel, wenn man die Straßenverhältnisse berücksichtigt. Diverse Tage über 4.000 m waren eine gute Lehre und geben einem wichtige Orientierungspunkte für weitere Reisen in dieser Höhe. Der Körper kann sich offensichtlich nicht unbegrenzt schnell an solch extreme Situationen anpassen.

Auch sonst ist ja wirklich viel passiert – nicht nur im normalen Spektrum einer schönen Reise mit dem Auto. Von versehentlich befahrenen Sperrgebieten bis hin zur leicht erkennbaren Beschattung haben wir nicht nur alle Aspekte einer Reise in politisch sensibler Umgebung kennengelernt, sondern mit fast allen Höhenlagen und diversen Landschaftsbildern – von Wüsten über leicht hügelige Hochebenen auf über 4.000 m bis zu schroffen Felsgebirgen – auch so einiges gesehen.

Auch menschlich haben wir von herzlichem Interesse und gastfreundlichem Verhalten bis hin zu hysterischen Arschlöchern alles erlebt. Wenn man allerdings die Anzahl der Begegnungen in diese beiden Extreme des Spektrums aufteilen würde, bleibt nur eine einzige Arschloch-Begegnung. Dieses Verhältnis ist in Europa schwer zu schaffen…

Wiebke war begeistert über die Fortschritte, die sie im Sprachkurs gemacht hat, und möchte unbedingt wieder auf diese Art und Weise das Land und die Leute erkunden – und dabei ihre sprachlichen Fähigkeiten erweitern. Für mich waren diese 16 Tage eine willkommene Ablenkung vom Motorradsitz – der ist in der Tat nicht der bequemste. Man gewöhnt sich aber aneinander.

In gegensätzliche Richtungen abzureisen ist nie leicht – vor allem, wenn man 16 Tage in einem kleinen Auto zusammengelebt hat. So schaut Wiebke auf zwei arbeitsreiche Wochen Anfang September, und ich wünschte mir, einfach ein paar Tage mit ihr in Peking zu sein. Auch wenn die Menschen sehr gastfreundlich und hilfreich sind, so bleibt das Reisen hier im Land durch vielerlei Aspekte zumindest mental aufwändig und zuweilen auch aufreibend.

Beide freuen wir uns schon auf die nächste Tour!

Die gefahrene Route ist je Fahr-Etappe, jeweils grün oder blau hinterlegt:

Was zwischenzeitlich geschah:

  • Für Elise
    Halb sechs klingelt der Wecker – ich habe einen frühen Flieger gebucht. Heute treffe ich Wiebke in Xining, der Provinzhauptstadt von Qinghai. Wir werden zwei Wochen schön gemütlich mit dem Wohnmobil einen Sprachkurs-Roadtrip machen. Wiebkes Flieger landet erst gegen halb drei, so …
  • Kunlun Pass – bergab Fehlanzeige
    Nachdem wir gestern unsere Reiseroute spontan ändern „durften“, sind wir dennoch guter Dinge, hier in der Provinz einen schönen Roadtrip hinzubekommen. Alternativ fahren wir den Kunlun-Pass an. Er gehört zu einem Gebirgszug, der sich über gut 3.000 Kilometer erstreckt. Auf dem Weg …
  • The pain is 12 minutes
    Ach du SCHEISSE!! Es ist 1 Uhr nachts. Ich wache auf – irgendetwas will mit Gewalt aus meinem Kopf. Mir ist übel. Ich stehe langsam auf, wanke zur Sitzbank und suche dabei eine Plastiktüte. Nachdem ich diese Atemübung für Bergsteiger mache, gibt …
  • Zurückfahren? Keine Option!
    Das Gras auf der anderen Seite des Zauns ist bekanntlich immer grüner. Im übertragenen Sinn gilt das auch bei einem Roadtrip. Fährt man auf der Autobahn um Kilometer wegzuschaffen, sieht man die schönsten Landstraßen nebenan durch die Landschaft mäandern. Stellt man das …
  • Bond, James Bond… Beschattung, Verfolgung, Absurditäten
    Heute wird ein Tag sein, der mich an meine Grenzen bringt. Grenzen der Geduld und Grenzen des Verständnisses kultureller Unterschiede. Ich werde bis spät in den Abend an den Erlebnissen „kauen“ und immer wieder gedankenverloren virtuelle Gespräche führen. Schon lange haben mich …
  • Eine verhinderte Anreise
    Was für eine herrlich ruhige Nacht. Sprachkurs, Frühstück, Abfahrt. Wir fahren so spontan los, dass unsere Bewacher ein wenig ins Schlingern geraten – ein weißer Wagen, das Kennzeichen habe ich mir gemerkt. Wirklich erstaunlich, wie ambivalent mein Verhältnis zur Situation ist: einerseits …
  • Jurassic Parc
    Am Morgen scheint die Sonne und wir hegen die leise Hoffnung, dass der Park heute vielleicht doch schon komplett wieder öffnet. An der Kasse bekommen wir Gewissheit: die wetterbedingten Gefahren bestehen grundsätzlich noch, und der Hauptteil der Scenic Area (Buddhas in Grotten) …
  • Hinten kackt die Ente
    Für unseren letzten Tag haben wir ein Schmankerl empfohlen bekommen. Wiebke kennt die Aussicht von diesem Punkt schon von Bildern – mich wird sie in Real Life umhauen! Wir kehren zurück an das Reservoir der Kanbula-Region. Zuletzt waren wir dort mit unseren …

Ein Kommentar

  1. Pingback: Roadtrip: Quer durch China – Notizen

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