Immerhin: Der Sonnenaufgang sieht durch die Scheiben des Bungalows recht schön aus. Bei einem Porridge-Frühstück beraten wir uns über die Strecke, die wir heute fahren wollen. Ziel ist weiterhin Lanzhou. Es besteht jedoch die Möglichkeit, das Ende des gestern ausgelassenen ERGA-Highways in Qinghai zu befahren. Alle Bedingungen sind gleich geblieben, und so bleiben wir auch bei unserer Entscheidung: Die Höhenstraßen und Pässe über 4.000 Meter sind etwas für eine Reise im Sommer.
Ganz verzichten wollen wir auf ein bisschen Bergstraße aber doch nicht und fahren über Umwege aus dem Tal heraus. Der Umweg führt über eine Mautstraße durch den Nationalpark „Qilian Mountains“. Wir haben alles richtig gemacht – die Strecke als Start in den Tag ist einfach grandios!!
Am späten Nachmittag befahren wir dann doch noch eine Strecke über ein Hochplateau und setzen uns als Etappenziel einen deutlich tiefer gelegenen See– dort wollen wir zelten. Als dann langsam die Sonne untergeht, sind wir noch einige Kilometer vom See entfernt. Es wird sehr schnell kalt.
Die Stadt am See ist dicht bebaut. Wir beschließen, ein Hotel zu nehmen. Die Buchungssysteme kennen in diesem Ort allerdings keine „Ausländerhotels“– da stehen wir nun ein bisschen dumm da. Das einzige Hotel, das wir finden können, scheint ausgebucht zu sein. Sagt man uns zumindest. Während der Hotelier auf meine Bitte hin bei der Suche nach einer Unterkunft hilft– er telefoniert herum–, kommen zwei Busse mit Soldaten an. Das wird wohl der Grund für die belegten Zimmer sein… Keiner kümmert sich um uns.
Dann hört der Hotelier auf zu telefonieren und zeigt uns eine Adresse einige Straßen weiter. Dort kommen wir in einem etwas schäbigen Hotel bei einem sehr herzlichen Besitzer für die Nacht unter. Unsere Motorräder dürfen wir in der Garage bei seinem Wagen abstellen. Wir gehen noch einmal um den Block und kaufen ein bisschen was zu knabbern.

























Wir planen heute bis nach Lanzhou zu fahren. Das Hotel ist schon seit einigen Tagen gebucht. Meine neuen Reifen– es liegen schon wieder mehr als 5.000 km Strecke hinter mir – wurden dorthin geliefert. Das Hotel kenne ich schon von meinem Besuch im August.
Genauso scheinen mir auf unserer Fahrt diverse Ecken bekannt vorzukommen. Und in der Tat: einige Abschnitte der Strecke bin ich im August in anderer Richtung schon entlanggefahren. Trotzdem– schön hier!
Der Tag startete übrigens ganz sympathisch. Erst hat uns der Hotelier ganz lieb verabschiedet, und dann sind wir kurz hinter dem Ort die Überraschungsgäste einer Polizeikontrolle. Es werden Selfies gemacht, und man wünscht uns eine gute Fahrt.
Im Hotel wird erst einmal Wäsche gewaschen!














Heute steht außer den jeweiligen Arbeiten an unseren Motorrädern nicht viel auf dem Programm. Clemens fährt zur örtlichen Werkstatt des Herstellers, ich letztendlich zu einem Kontakt von Sky. Der ist selbst Motocross-Champion und kennt sich mit allem aus.
Da es am Nachmittag zu regnen anfängt, fahren wir nicht einmal mehr wie geplant die nähere Umgebung erkunden. Am Abend treffen wir uns wieder mit Max und essen eine ordentliche Portion Lammfleisch!











On the Road | Do., 18.09. | Fr., 19.09. |
---|---|---|
Strecke | 364 km (blau) | 389 km (gelb) |
Zeit insgesamt | ||
Zeit in Bewegung | 7 h 4 min | 8 h 35 min |
Ø-Geschwindigkeit | 51 km/h | 45 km/h |
Höhenmeter bergauf | 4.476 m | 2.797 m |
Höhenmeter bergab | 4.169 m | 3.841 m |
Höchster Punkt | 3.188 m | 3.015 m |
Tiefster Punkt | 1.569 m | 1.495 m |
Höhenprofil | Höhenprofil |
Stationen in der Region
Es bleibt spannend. Die Nacht am See und dann das Aufwachen wäre bestimmt fantastisch gewesen, ohne diese Kälte natürlich. 10 Grad hätten es da auch getan. Aber so habt ihr wieder tolle Begegnungen gehabt. Deine Planung und Organisation was die Ersatzteile angeht ist ja bemerkenswert 😉. Ich frage mich die ganze Zeit, wie weit ihr in Echtzeit denn schon seid. Hier ist’s ja eine Woche später. Aber so lange du postest, geht ja alles glatt und ihr fahrt, fahrt, fahrt…🍀
Ja, so ist es 🙂
Sobald man eine Adresse gefunden hat, die Lieferungen annehmen kann/will, ist das wie eine normale Bestellung 🙂